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Equipmentchef Peter Greubel erklärt, mit welcher Technik die Mitarbeiter der Bilderfest GmbH arbeiten
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Michaela Schneider

Fachgruppe Rundfunk

„Eigenes Genre in die Zukunft führen“

BJV-Kollegen schauten hinter die Produktionskulissen der Bilderfest GmbH

München, 14.06.2016

Für öffentlich-rechtliche wie auch private Sender arbeiten? „Noch vor 15 Jahren wäre das ein No-Go gewesen“, sagt Dietmar Lyssy, einer der Geschäftsführer der Produktionsfirma Bilderfest GmbH.

Heute dagegen profitiert das Unternehmen laut Lyssy gerade auch von seinem breiten Portfolio: Die öffentlich-rechtlichen Sender kauften das Wissen der Privaten ein, nämlich wie man sich dynamisch aufstellt, junges Publikum erreicht. Und die Privaten fragten die Bilderfest GmbH an, wenn sie journalistisch Tiefergehendes wollten. Bei einem Redaktionsbesuch am Standort München konnten BJV-Mitglieder der Fachgruppe Rundfunk und des Bezirksverbandes München – Oberbayern hinter die Produktionskulissen des Unternehmens blicken.

Mit der Technik spielen
Spezialisiert hat sich die im Jahr 2002 gegründete Bilderfest GmbH auf Wissensthemen, ist vor allem auch bekannt für ihre Produktionen für BR, ZDF und ARTE, ProSieben, Sat.1 und den österreichischen Sender Servus TV.

30 Mitarbeiter arbeiten hier in Festanstellung, das Unternehmen bildet Volontäre aus. Regelmäßig greift es zudem auf einen Stamm von rund 50 freien Mitarbeitern zurück. Produzieren will die Bilderfest GmbH laut Geschäftsführer Lyssy „Dinge, die man sich merkt und Bilder, die überraschen“ – und spielt dafür mit Technik und vor allem mit kreativen Ideen. Nur ein Beispiel: Für die Terra X-Dokumentation „Der Rhein“ wurde aus der Perspektive eines Baumes gefilmt, wie dieser 800 Meter den Berg zum Fluß herunterrast. Im Einsatz: drei GoPro-Kameras – und alle „überlebten“.

Budget und Anspruch müssen stimmen
Wie die Bilderfest GmbH auf den Strukturwandel innerhalb der Branche, auf sinkende Budgets der Sender reagiere, wollten BJV-Mitglieder beim Redaktionsbesuch wissen. „Wir gehen damit offen um, müssen immer mehr moderieren“, sagte Lyssy.

Man könne etwa mit einfacheren Kameras arbeiten, könne nur zehn statt 20 Tage drehen. Zusammen passen müssten aber das Budget und die Ansprüche. Keine Option seien für das Unternehmen Lohndumping oder die Beschäftigung unqualifizierter Mitarbeiter.

Dagegen durchaus eine Möglichkeit für den Geschäftsführer: die Mehrfachverwertung von Material, das etwa für einen Industriekunden entstand und später mit dessen Einverständnis in einer Dokumentation verarbeitet wird. „Wir müssen das eigene Genre in die Zukunft führen“, betonte Lissy.

Michaela Schneider

Schlagworte:

Rundfunk | Fernsehproduktion

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