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Streikende Mitarbeiter*innen des Lichtenfelser Obermain-Tagblatts am 12.07.2017
Sie lassen sich nicht unterkriegen: Streikende KollegInnen des Obermain-Tagblatts – honorarfreie Verwendung (siehe Downloads) mit Angabe: Till Mayer, Wertschätzer
Foto: 
Till Mayer

BJV-Geschäftsstelle

Pressemitteilung: Sechster Warnstreik beim Obermain-Tagblatt

+++ Aktualisierung: Arbeitgeber kehren an den Verhandlungstisch zurück

München, 12.07.2017

+++ Aktualisierung, 27. Juli 2017: Die Wertschätzer melden via Facebook: „Gute Nachrichten vom Arbeitgeber. Es geht wieder an den Verhandlungstisch. Das freut uns!". Wir halten Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden.

„Die Wertschätzer“, die tariflich organisierten Mitarbeiter des Lichtenfelser Obermain-Tagblattes (Auflage: 11.000 Exemplare), sind heute zum sechsten Mal in den Warnstreik getreten.

Der Grund: Seit zehn Jahren gab es keine Erhöhung der Gehälter, ein Haustarif existiert nicht. Knapp zwölf Monate nach der ersten Verhandlungsrunde liegt noch immer kein in Zahlen beziffertes Angebot an die Gewerkschaften vor. Stattdessen ist die MPO Medien GmbH nur zu Einmalzahlungen bereit und verweigert Gespräche über eine tabellarische Erhöhung genauso wie über eine Verschriftlichung der sonstigen Arbeitsbedingungen.

Dabei erzielt das Medienhaus, das in diesem Jahr seinen 160. Geburtstag feiert, Gewinne. Nach der Übernahme durch die Würzburger Main-Post 2012 schrumpften diese das Zeitungsmacher-Team von 56 auf 23 Mitarbeiter.

Nachdem die zwischenzeitlich wieder aufgenommenen Verhandlungen erneut gescheitert waren, wandte sich die MPO nun direkt an die einzelnen Mitarbeiter und bot ihnen drei jährliche Einmalzahlungen in Höhe von durchschnittlich 2,3 Prozent aus ihrem jeweiligen Jahresgrundgehalt an. An ihrem Grundgehalt würde sich nichts ändern.

Diese Zusage hat die MPO freilich an eine Bedingung geknüpft: Die Mitarbeiter dürfen sich an keinen Arbeitskampfmaßnahmen beteiligen und auch keinen Rechtsstreit mit ihrem Arbeitgeber über die Verwertungsrechte führen.

Der BJV-Vorsitzende Michael Busch kritisiert dieses Angebot als Versuch, die Mitarbeiter gegen die Gewerkschaften auszuspielen. „Das ist kein guter Stil“, sagt Busch. Er fordert die MPO GmbH auf, endlich mit den Gewerkschaften über eine tragfähige und faire Lösung zu den Arbeitsbedingungen zu verhandeln.

Solange dies nicht geschieht, wird die Belegschaft ihre kreative Protestaktion „Operation Hinkelstein“ fortsetzen und mit Zaubertrank und auf den Spuren der unbeugsamen Gallier um einen Haustarif, faire Arbeitsbedingungen und um mehr Geld für gute Arbeit kämpfen. Schließlich dauerte der Kampf von Asterix, Obelix und Co. gegen die Römer auch eine lange Zeit.

Kontakt
Bayerischer Journalisten-Verband
Maria Goblirsch
Telefon 0171 6876973
presse@bjv.de

Ihr Ansprechpartner in Lichtenfels und für die Aktionen der Wertschätzer
Till Mayer
Telefon 0172 8189222
tillmayer@t-online.de

Schlagworte:

Obermain-Tagblatt

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