„Liebesgrüße aus der Hölle, oder: Kurier-Redakteure tragen die besten Leserbriefe des vergangenen Jahres vor“, so lautete das Programm des vierten „Hate-Slam“ der Kollegen des Nordbayerischen Kuriers am Donnerstagabend. 400 Besucher amüsierten sich darüber, wie die Journalisten diese mitunter sehr üblen Begleiterscheinungen aus ihrem Arbeitsalltag auf witzige Art und Weise vortrugen.

„Kurier: Nimmer näher dran“
Nach der Veranstaltung wiesen einige Kollegen des Nordbayerischen Kuriers die Besucher auf ihre existenziellen Probleme hin: Die Südwestdeutsche Medienholding (SWMH) plant einen massiven Stellenabbau bei den Bayreuthern.

„Beim Hate Slam werden die Leser viel zu lachen haben. Mit der Protestaktion ‚Jobverlust ist Qualitätsverlust‘ wollen wir erklären, warum die Kurier-Mitarbeiter nichts mehr zu lachen haben. Wir wollen zeigen, dass die Qualität der Zeitung in die Tonne getreten wird“, hatte Betriebsrat Gunter Becker vor der stillen Protestaktion verkündet.

In der Redaktion des Nordbayerischen Kurier, die durch Fluktuation im Laufe des Jahres 2016 bereits zehn von 42 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern verloren hatte, drohen auch Entlassungen. Der vierte Hate Slam könnte der letzte gewesen sein – Schluß mit lustig in Bayreuth.

Wir werden Sie über die in den kommenden Tagen beginnenden Verhandlungen informieren.

Nachtrag, 17.02.2017, 19:00 Uhr
Infostand der Zeitungshelden
Am Samstag, 18.02.2017, 14:00 Uhr bis 17:00 Uhr haben die „Zeitungshelden“ vom Nordbayerischen Kurier einen Infostand an der Spitalkirche in Bayreuth. Wir wollen dort Flyer und Aufkleber verteilen und mit Bürgern und Lesern ins Gespräch kommen. Bitte den Facebook-Beitrag weiterempfehlen.

Nachtrag, 05.02.2017, 9:30 Uhr
Facebook-Seite Zeitungshelden
Zeigen Sie Ihre Solidarität mit den Kolleginnen und Kollegen des Nordbayerischen Kuriers auf deren Facebook-Seite Zeitungshelden.

Nachtrag, 03.02.2017, 10:15 Uhr
Neuer Geschäftsführer für den Nordbayerischen Kurier
Die SWMH-Pressestelle meldete eben, dass Serge Schäfers spätestens zum 1. Juli 2017 zum neuen Geschäftsführer des Nordbayerischen Kuriers bestellt wird. Der 41-jährige, der derzeitig als Verlagsleiter bei der Borkener Zeitung tätig ist, tritt die Nachfolge von Michael Rümmele an, der das Unternehmen Mitte Dezember 2016 verlassen hatte. Zwischenzeitlich wurde Bodo Kurz, leitender Angestellter der SWMH GmbH, interimistisch die Geschäftsführung des Nordbayerischen Kuriers übertragen.