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Optimische DJS-ler: Ulf J. Froitzheim und Henriette Löwisch
Optimische DJS-ler: Alumni Ulf J. Froitzheim moderierte das Gespräch mit Schulleiterin Henriette Löwisch
Foto: 
Laura Krzikalla

Bezirksverband Oberbayern-München

Zuversichtlicher Blick in die Zukunft

Werkstattgespräch mit DJS-Leiterin Henriette Löwisch

München, 18.10.2017

Fake News, Lügenpresse, schlechte Bezahlung – der Journalismus scheint aktuell belastet von Negativschlagworten. Berufseinsteigern wird deshalb immer wieder eine Frage gestellt: Sollte man heute überhaupt noch Journalist werden? Immerhin scheint sich in Teilen der Gesellschaft die Meinung breitgemacht zu haben, guter Journalismus sterbe aus.

Die Sorge um den journalistischen Nachwuchs
Eine, die dem widerspricht, ist Henriette Löwisch, seit Juli 2017 Leiterin der Deutschen Journalistenschule in München. Einst selbst Absolventin der Schule, ging die Freiburgerin nach mehreren Jahren als Chefredakteurin bei AFP 2009 als Journalistik-Professorin in die USA. Der BJV lud am Dienstag im Münchner Presseclub zum Werkstattgespräch mit „der Neuen“. Thema: „Beruf mit Zukunft“. Dort stand Henriette Löwisch nun BJV-Mitgliedern, DJS-Alumnis wie angehenden Absolventen Rede und Antwort und es zeigte sich: die Besorgnis um den Nachwuchs – sie ist da.

Doch gleich zu Anfang stellte Löwisch klar: Nach wie vor ist Journalismus ein Traumberuf – allerdings nicht für jeden. „Journalismus ist nichts Willkürliches. ‚Ich will irgendwas mit Medien machen‘ reicht nicht.“ Wichtig sei heutzutage vor allem ein ausgeprägter Idealismus: „Ich glaube nicht, dass es sinnvoll ist, Journalist oder Journalistin zu werden, wenn man nicht der Gesellschaft dienen will“, meinte Löwisch. Auch auf die Frage, wie prekär die Lage für Jungjournalisten aktuell wirklich ist, fand sie klare Worte: „Bei den jungen DJS-Absolventen habe ich keine Sorge, dass sie nichts finden.“

Noch mehr auf Qualität achten
Dennoch: Die Glaubwürdigkeitskrise im Journalismus ist kein Hirngespinst. Die nachwachsende Generation von Journalisten muss vielleicht mehr denn je dafür kämpfen, Qualität im Journalismus zu bewahren. Deshalb will die Schule darauf zukünftig einen noch stärkeren Fokus legen. Der Stundenplan für DJS-Schüler solle unter Henriette Löwisch zwar in weiten Teilen so bestehen bleiben, „aber es wird in mehreren Bereichen kleine Upgrades geben.“ – so zum Beispiel vermehrt Kurse zu Fact Checking.

Beruf mit Zukunft!
Dem Thema des Werkstattgesprächs „Beruf mit Zukunft“ scheint also bewusst kein Fragezeichen hinten angestellt worden zu sein. Im Gesprächskreis herrscht am Ende Erleichterung: Auf der einen Seite bei DJS-Alumnis, die verstanden haben, dass die nachkommenden Generationen, auch dank der guten Lehre an der DJS, fähig sein werden, „Qualitätsjournalismus“ zu machen.

Auf der anderen Seite bei den angehenden DJS-Absolventen, die sich nach diesem Gespräch noch sicherer sind: Hier sind sie gut aufgehoben. Und das liegt nicht zuletzt an Henriette Löwischs zuversichtlichem Blick in die Zukunft.

Laura Krzikalla, 56. Lehrredaktion der DJS

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