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BJVreport 1/2024

Das Hakeln ums Geld

Gewerkschaft, Tarif, Streik - heute und morgen

Im Jahr 1908 kommt es im Weimarer Reichstag zum Streit zwischen Parlamentariern und den akkreditierten Journalisten. Letztere legen geschlossen die Arbeit nieder, landauf landab fehlt in den Zeitungen jede Parlamentsberichterstattung. Die Abgeordneten wollen ohne Presse nicht debattieren; Reichskanzler Bernhard von Bülow weigert sich, ohne nationale und internationale Presse zu den Abgeordneten zu sprechen. Erst nach fünf Tagen ist der Streit mit den Parlamentariern beigelegt und der Reichstag kehrt in den Normalbetrieb zurück. Warum der Protest funktionierte? Weil die Journalisten damals geschlossen die Arbeit niederlegten. Und, zugegeben, die Zeit war eine andere. Blende ins Jahr 2024. Wenn heute Journalist*innen in den Streik treten, bekommt die breite Öffentlichkeit davon kaum etwas mit – und das hat viele Gründe. Wir hinterfragen in unserer Titelstrecke, was es braucht, um dem Tarifsystem und Begriffen wie Solidarität wieder zu mehr Geltung zu verhelfen. Wir schauen über die Landesgrenzen und machen uns auf die Suche nach kreativen Arbeitskampf-Formen. Wir fanden Argumente, die auch in Zukunft für ein gewerkschaftliches Engagement sprechen könnten. Und wir schauen auf die aktuellen Tarifverhandlungen beim Bayerischen Rundfunk. Ab Seite 16

Im Juni stehen die nächsten Wahlen zum Europäischen Parlament an – und in den Parteiprogrammen geht es auch um medienpolitische Themen. Deshalb konfrontierten wir die Parteien mit einem Fragenkatalog. Ab Seite 7

Beim Verlag Nürnberger Presse, aber auch bei der Mediengruppe Oberfranken rumort es gewaltig – und der BJVreport begann zu recherchieren. Ab Seite 24

Michaela Schneider, Leitende Redakteurin