Presse- und Öffarbeit
Bargeldloses Zahlen
Henning Brandt, Referent und Head of Communications von Computop (links) mit dem stellvertretenden Vorsitzenenden der BJV Fachgruppe Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Klaus Hommer (rechts).
Die BJV-Fachgruppe Presse- und Öffentlichkeitsarbeit lud zum Vortrag des Zahlungsdienstleisters Computop ein
Um bargeldloses Zahlen und künftige Entwicklungen wie den digitalen Euro drehte es sich am 23. November 2023 in dem Vortrag von Henning Brandt, Head of PR and Communication bei Computop - the Payment People, zu dem die BJV-Fachgruppe Presse- und Öffentlichkeitsarbeit geladen hatte. Der stellvertretende Fachgruppenleiter Klaus Hommer moderierte die Veranstaltung. Die Zentrale des international tätigen Zahlungsdienstleisters mit 170 Mitarbeitern befindet sich in Bamberg, deshalb war Brandt zum Austausch in die Bayerische Börse in München gekommen.
Das 1997 gegründete Unternehmen bietet die Zahlungsplattform Computop Paygate an, auf der die Kunden von Online-Shops Zahlungen abwickeln können. Kunden seien vor allem große Onlinehändler aus den Branchen Handel, Mode, Reise, Mobility und Healthcare, außerdem Banken und Industrieunternehmen.
Aktuelle digitale Zahlungsmethoden
In Deutschland sind acht bis neun Zahlarten je Shop üblich, weltweit bietet Computop rund 350 an. Für Unternehmen, die ihren Online-Handel internationalisieren, werde es deshalb schnell zu komplex, weshalb sie einen Dienstleister wie Computop beauftragen, sagte Brandt.
Der Referent erläuterte anschließend die verschiedenen Zahlungskanäle. Die gängigen Zahlungsarten je nach Land sind Barzahlung und Zahlschein, Rechnungen und Ratenkauf, Überweisung und Vorkasse, Lastschrift (vor allem in Deutschland), Kartenzahlung sowie die neueren Wallets, wie etwa ApplePay und GooglePay mit ihrem „1-click-check-out“.
Drei Zahlarten der Zukunft
Für die Zukunft des bargeldlosen Bezahlens stellten sich laut Brandt drei Zahlarten neu auf. Die herkömmliche Girocard funktionierte bislang nur in Läden und im Geldverkehr, nicht aber im E-Commerce. Die Träger der Girocard, die deutschen Banken, wollen bis Mitte 2026 mit zusätzlichen Funktionen auch die Nutzung im E-Commerce möglich machen.
Die zweite Zahlart ist EPI, was für „European Payment Initiative“ steht. Unter dem Dach wollen 16 Banken und zwei Zahlungsdienstleister ein europaweites Zahlungssystem auf Basis der Echtzeitüberweisung entwickeln.
Weiterhin arbeite die Europäische Zentralbank an einem digitalen Euro. Die Umsetzung sei nicht einfach, so Brandt. Fragen wie „Wer stellt die Wallets zur Verfügung?“ und „Wieviel darf Geld darf in den virtuellen Geldbörsen sein?“ seien zu klären. Sicher sei jedoch, dass der digitale Euro etwa 2027 herauskommen soll und möglicherweise sogar für den Handel verpflichtend sein werde.
„Das wird aber nicht dazu führen, dass wir vom Bargeld wegkommen“, meint Brandt. Es sei von den Kunden abhängig, ob sie im stationären Handel auf Bargeld verzichten wollen oder nicht. Nach dieser Entscheidung müsse sich der Handel richten, darum werde auch weiterhin analoge Prozesse geben, nur würden die eben teurer.
Dem Unternehmen ein Gesicht geben
Henning Brandt ist seit 2015 bei Computop tätig. „Wir wollen über Expertise wachsen“, formulierte er das Ziel. Für die Kommunikation sei es ein großer Vorteil, dass Ralf Gladis, einer der beiden Gründer, schon lange in der Branche und sehr kommunikativ sei und sich nicht scheue, provokative Aussagen zu machen. Die Strategie, dem Unternehmen „ein Gesicht zu geben“, habe gut funktioniert. Hilfreich sei weiterhin die PR-Agentur Althaller Communications, über die viele gute Medienkontakte entstanden seien.
Darüber hinaus hätten sie die üblichen PR-Maßnahmen wie Pressemitteilungen, einen Blog, der aus Kapazitätsgründen zurzeit wenig bedient wird, White Paper und Studien. Case Studies seien leider selten, da die Kunden sich scheuen würde, Projekte publik zu machen. Zudem interne Kommunikation, für die Brandt auch Beiträge von Mitarbeitern und nicht nur der Firmenleitung für wichtig hält, Speaker Management sowie Social Media-Kanäle, wobei er LinkedIn hervorhob.
Ina Röpcke