BJV zu Gast beim Airport Nürnberg
Albrecht Dürer gibt dem Nürnberger Flughafen seit 2014 seinen Namen.
Flughafengeschäftsführer und Pressesprecher führen 30 BJV-Kolleginnen und Kollegen über das Gelände.
Nürnbergs international wohl bekanntester Künstler, Albrecht Dürer, leiht dem Airport seit 2014 seinen Namen. In die Assoziation mit dem weltberühmten Maler steckten die Verantwortlichen damals große Hoffnungen auf mehr internationales Business. Durch die Pandemie mussten diese zwangsweise zurückgefahren werden. Doch der Nürnberger Airport ist wieder im Aufschwung: 2024 will man die vier Millionen Marke bei den Fluggästen wieder knacken und damit zum Stand vor der Pandemie aufschließen. Wie das gelingen soll, erfuhren die rund 30 Besucherinnen und Besucher der Fachgruppe Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des BJV von Flughafengeschäftsführer Michael Hupe aus erster Hand. Dabei kam er auch auf das schwierige Thema der Nachhaltigkeit im Flugverkehr zu sprechen.
„Entspannt reisen“ - So wirbt der Airport Nürnberg für sich
Bevor es gemeinsam mit Kommunikationschef Christian Albrecht auf eine Tour über das Flughafengelände und die Start- und Landebahn ging, präsentierte der Chef des Airports die aktuellen Zahlen und die aktuellen Marketingkampagnen. Mit diesen versucht der Nürnberger Airport sich als entspannter Start- und Landepunkt in „ruhigem Gewässer“ darzustellen. Er möchte sich so zwischen den großen internationalen Drehkreuzen München und Frankfurt behaupten.
Das Konzept scheint aufzugehen: Nach mehreren Airline-Pleiten sorgen in Nürnberg mittlerweile über 20 Fluggesellschaften mit sehr unterschiedlichen europäischen Reisezielen dafür, dass die Fluggastzahlen seit 2022 wieder kontinuierlich nach oben gehen und das Defizit zurück. Besonders häufige Ziele sind die Türkei, die Balearen und das spanische Festland sowie die Staaten auf dem Balkan. Regelmäßige Flüge zu „Friends & Relatives“ anzubieten, hat laut Michael Hupe dem Nürnberger Airport ein zusätzliches wirtschaftliches Standbein gebracht. Auch sei der Flughafen ein wichtiger Standortfaktor für die Metropolregion Nürnberg: Gute internationale Fachkräfte sind nur dann zu bekommen, wenn sie relativ einfach in ihr Heimatland pendeln können.
Seit Ryanair 2022 ihre Basis in Nürnberg wieder verstärkt aktiv ist, ist die irische Billigfluggesellschaft mit ihren europäischen Städtezielen gefragt. Mit rund einem Drittel hat sie auch den größten Marktanteil am Airport Nürnberg. Dagegen sinkt die Zahl der innerdeutschen Flüge sowie auch der Business-Flüge. „Die Firmen setzen auf Homeoffice, auf digitale Kommunikationstools. Da wird es keine Rückkehr zur Zeit vor der Pandemie geben“, ist Michael Hupe überzeugt.
Mehr Fliegen – weniger Energieverbrauch?
Doch wie will man steigende Passagierzahlen mit dem Klimaschutz vereinbaren? Nicht nur weil das Fliegen im Rahmen der Klimadebatte umstritten ist, versucht der Nürnberger Flughafen nachhaltiger zu werden. „Wir arbeiten schon länger daran“, betont Hupe. Photovoltaik auf dem Parkhaus und Energienutzung aus einem nahegelegenen Hackschnitzel-Heizkraftwerk gibt es schon. Bis 2030 wolle man den Betrieb des Flughafens klimaneutral gestalten. Dafür werde man bei der Bewirtschaftung der Flächen noch mehr auf regenerative Energien und Einsparpotenziale setzen, was sich dann auch am Geldbeutel bemerkbar machen soll.
Im „Digitalen Zwilling“ kann künftig simuliert werden, wie sich beispielsweise eine weitere Photovoltaik-Anlage auf die Energiebilanz auswirken werde. Die Umrüstung der Vorfeldbeleuchtung auf LED-Leuchtmittel sei in Arbeit. Aber reicht es aus, wenn Flughafengebäude und -gelände weniger Energie verbrauchen? Auch die Airlines würden ihren Beitrag zum Klimaschutz leisten, betont der Manager. So hätten die Flugzeughersteller Airbus und Co mittlerweile lange Wartelisten für ihre neuen und deutlich energiesparenderen Modelle. Den Kommunikationsabteilungen der Flugbranche dürfte beim Thema Fliegen und Klima die Arbeit in nächster Zeit nicht ausgehen.
Nach dem Vortrag ging es für die Besucher zuerst zum Sicherheitscheck und dann auf die Piste: Vorbei an der Flughafen-Feuerwehr steuert der Bus zum Mock-Up eines Flugzeugs, an dem die Rettungskräfte regelmäßig trainieren. Zurück auf dem Vorfeld erlaubt die Flugsicherung dem Bus, auf die Start- und Landebahn zu rollen. Spätestens, als auf dem Rollfeld dann auch noch die Beleuchtung angeht und der Bus sich langsam auf der Mittellinie in Bewegung setzt, als würde er gleich abheben, schießen die Fotoapparate der begeisterten Gäste in die Höhe. Geduldig beantwortet Christian Albrecht im Bus und im Anschluss daran noch viele Fragen, auch rund um das Thema Kommunikation, bis nach fast vier Stunden ein ebenso informativer wie spannender Besuch am Albrecht Dürer Airport zu Ende geht. Auch dem Meister hätte er gefallen.
Isabel Krieger