Journalistenpreis
Presseclub Regensburg ehrt zwei hervorragende Journalist*innen
Bericht von
Thomas Mrazek
Festakt für die Preisträger: Alexander Augustin und Daniela Albrecht mit Presseclub-Chef Manfred Sauerer (r.), Laudator Dr. Rudolf Neumaier (l.) und Sigrid Woll, Ehefrau des Presseclub-Gründers.
Der Eberhard-Woll-Preis des PresseClubs Regensburg geht in diesem Jahr an die Viechtacher Daniela Albrecht und Alexander Augustin.
Albrecht und Augustin arbeiten beim Viechtacher Bayerwald-Boten, einer Lokalausgabe der Passauer Neuen Presse. Ausgezeichnet wird ihr Beitrag mit dem Titel „Wir haben uns gefühlt wie Sklaven“.
Die Geschichte beschreibt das Schicksal von aus Tunesien angeworbenen Pflegeauszubildenden und deren bittere Erfahrungen mit einem Pflegedienstunternehmer aus dem Bayerischen Wald.
Die mit Journalisten besetzte Jury ermittelte die Gewinner aus rund 30 eingereichten Arbeiten auf durchwegs hohem journalistischen Niveau, berichten die Kolleg*innen vom PresseClub Regensburg.
Auf Platz zwei landete das Autorenduo Sebastian Böhm/Christian Gold von den Oberpfalz-Medien in Weiden mit der crossmedialen Aufbereitung des Schicksals einer jüdischen Glasmacher-Dynastie „Peter Coopers große Hoffnung“, auf Platz drei kam Simona Cukerman vom Straubinger Tagblatt mit ihrer einfühlsamen Geschichte „Alles steht still“ zu einem schweren Verkehrsunfall mit zwei toten Teenagern.
Der mit 1500 Euro dotierte erste Preis, der nach dem Gründer des PresseClubs benannt ist, wird 2024 zum elften Mal verliehen. Der Festakt fand am 25. Oktober statt.
„Ohne meinen Chef und Kollegen Alexander Augustin gäbe es die ausgezeichnete Geschichte nicht. Wir haben sie zusammen recherchiert und geschrieben. Es war eine tolle Zusammenarbeit“, sagt Daniela Albrecht.
Genaues Hinschauen ist Pflicht des Lokaljournalisten
Ausführlich lobt Christine Schöpf von der Redaktion Bayern der Passauer Neuen Presse das Autorenduo: Presseclub ehrt zwei herausragende Journalisten: „Journalisten wie Daniela Albrecht und Alexander Augustin seien heute wichtiger denn je“, erwähnte Laudator Dr. Rudolf Neumaier, früher Journalist bei der Süddeutschen Zeitung. „Sie machten den Unterschied, ‚zwischen dem, was uns allen sieben Tage 24 Stunden lang an Informationen oder Desinformationen um die Ohren weht auf der einen Seite, und relevantem Journalismus auf der anderen Seite‘“.
„Wenn der Verdacht besteht, dass auf dem Rücken von Schwächeren Geschäfte gemacht werden, ist es unsere Pflicht als Lokaljournalisten, genau hinzuschauen“, zitierte Schöpf Alexander Augustin und ergänzte: „Dabei hatten und haben wir zu jeder Zeit die Rückendeckung unseres Arbeitgebers.“
Großes Lob für die beiden Kolleg*innen gab es auch aus München, der BJV-Vorsitzende Harald Stocker sagte, dass der Verband mit großem Stolz auf diese Leistung blicke. Daniela Albrecht hat sich bis zu einer Erkrankung 2023 zudem jahrzehntelang ehrenamtlich für die Kolleg*innen im Landesvorstand, im Bezirksverband und als Behindertenbeauftragte des Bayerischen Journalisten-Verbands engagiert.