Tarifverhandlungen beim BR – Zweite Runde: Knackpunkte kontrovers erörtert
Hauptgebäude des Bayerischen Rundfunks am Rundfunkplatz in München
Am Freitag, 15. Juli werden die Verhandlungen fortgesetzt
Abschluss noch in weiter Ferne – am 15. Juli geht's in die dritte Runde
Am Donnerstag, 7. Juli 2022, kamen die Delegationen von BR und den Gewerkschaften zum zweiten Verhandlungstermin im Funkhaus zusammen. Ein Tarifabschluss liegt nach wie vor in weiter Ferne.
Anlass zur Diskussion boten die Forderungen des Arbeitgebers nach Verlängerung der sachgrundlosen Befristung sowie der Arbeitnehmerüberlassung, Streichung der jeweils letzten Gehaltsstufe und Umwandlung des Langzeitkontos in ein Geldwertkonto.
Die Gewerkschaften erinnerten den Bayerischen Rundfunk an seine gesellschaftliche und soziale Verantwortung gegenüber seinen Beschäftigten. Sie bekräftigten die Bedeutung des geforderten Inflationsausgleichs. Der Bayerische Rundfunk erläuterte daraufhin die Hintergründe seiner Forderungen. Er stellte dabei Verhandlungs- und Kompromissbereitschaft in Aussicht.
Im Gesprächsverlauf zeigte sich aber, dass die Verhandlungspartner bei den Kernthemen wie der tabellenwirksamen Erhöhung und einer möglichen Einmalzahlung noch weit auseinander liegen. Während die Gewerkschaften eine kurze Laufzeit von 12 Monaten anstreben, drängt der Arbeitgeber auf eine wesentlich längere Laufzeit.
Nach einem enttäuschenden Verhandlungsauftakt am 3. Juni 2022 zeigte sich der BR gesprächsbereit, aber in der Sache hart. Am Freitag, 15. Juli 2022 steht die nächste Verhandlungsrunde an.
Eure Verhandlungsdelegationen von DOV, BJV und ver.di
Der BJV hat folgende Tarifforderung aufgestellt:
Festangestellte:
- Erhöhung der Gehälter in einem Gesamtvolumen von 6 % bei einer Laufzeit von 12 Monaten.
12a Freie:
- Erhöhung der effektiv gezahlten Honorare, Lizenzen, Gagen sowie Vertragspauschalen um 6 % und eine ebensolche Erhöhung der Mindest- und Höchsthonorare des Honorar-rahmens bei einer Laufzeit von 12 Monaten; entsprechende Erhöhung der Cluster.
- Verbesserung der Fortbildungsmöglichkeiten für Freie Mitarbeiter und Erhöhung der Fortbildungsvergütung.
- Angleichung der Tageshonorare der festen Freien an die Tagessätze der vergleichbaren Festangestellten.
Volontär*innen:
- Erhöhung der Vergütung um 6 %, mindestens aber 100 Euro bei einer Laufzeit von 12 Monaten
Tarifinfo zur 2. Runde als PDF