Tarifverhandlungen BR: Enttäuschender Auftakt
Hauptgebäude des Bayerischen Rundfunks am Rundfunkplatz in München
Am 7. Juli 2022 werden die Tarifverhandlungen fortgesetzt
Bayerischer Rundfunk bietet Streichung tariflicher Leistungen für magere Erhöhungen
Am 3.6.2022 fand die Auftaktverhandlung zur Vergütungsrunde für die Beschäftigten des BR statt. Die Gewerkschaften DOV, BJV und ver.di hatten angesichts der aktuellen Inflationslage deutliche Erhöhungen der Gehälter und Honorare gefordert.
Der BR dagegen unterbreitete bereits in der Auftaktverhandlung folgendes Angebot:
• Laufzeit: zwei Jahre
• im 1. Jahr nur eine Einmalzahlung i.H.v. 1300 €
• im 2. Jahr eine Tariferhöhung von 2,8% zum 1.4.2023
• Azubis, Volontär:innen, Trainees, Praktikant:innen, Hospitant:innen, duale Studierende 5,75% – 6% in zwei Jahren
• Anpassung der Honorierung für Fort- und Weiterbildung für 12a-Freie, bei freiwerdenden Geldmitteln
Im Gegenzug fordert der BR Verhandlungen zu folgenden Themen:
• Tarifierung des einseitig umgesetzten Honorierungssystems zur redaktionellen Mitarbeit
• Abschaffung der letzten Gehaltsstufe, sowohl für Bestands- als auch Neuverträge
• Umwandlung LZK von Zeitwert- zu Geldwertkonto, auch für bereits bestehende Zeitguthaben
• Abschaffung der drei Tage Zusatzurlaub bei Urlaubsabnahme im Winter
• Abschaffung des Zehrgelds und ggf. weiterer tariflicher Errungenschaften
• Tarifierung der Möglichkeit zur sachgrundlosen Befristung auf sechs Jahre und Verdopplung der Möglichkeit zur Arbeitnehmerüberlassung auf 36 Monate
Das angebotene Volumen ist unzureichend – wegen der Gegenforderungen würden die Beschäftigten sogar noch draufzahlen. Der nächste Verhandlungstermin findet am 7.7.2022 statt.
gez.
die Verhandlungsdelegationen von DOV, BJV und ver.di
Der BJV hat folgende Tarifforderung aufgestellt:
Festangestellte:
- Erhöhung der Gehälter in einem Gesamtvolumen von 6 % bei einer Laufzeit von 12 Monaten.
12a Freie:
- Erhöhung der effektiv gezahlten Honorare, Lizenzen, Gagen sowie Vertragspauschalen um 6 % und eine ebensolche Erhöhung der Mindest- und Höchsthonorare des Honorarrahmens bei einer Laufzeit von 12 Monaten; entsprechende Erhöhung der Cluster.
- Verbesserung der Fortbildungsmöglichkeiten für Freie Mitarbeiter und Erhöhung der Fortbildungsvergütung.
- Angleichung der Tageshonorare der festen Freien an die Tagessätze der vergleichbaren Festangestellten.
Volontär*innen:
- Erhöhung der Vergütung um 6 %, mindestens aber 100 Euro bei einer Laufzeit von 12 Monaten
Tarifinfo zur 1. Runde als PDF