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BR-Tarif 2024

Warnstreik beim Bayerischen Rundfunk

06.06.2024
Artikel von
Benedikt Frank

Am 06. Juni 2024 rief der BJV zum Streik vor dem Funkhaus des Bayerischen Rundfunks auf.

Die streikenden Kolleginnen und Kollegen sorgen in den Morgenstunden für Programmausfälle.

Wer an diesem Morgen vom Radiowecker mit BR Klassik geweckt wurde, vernahm ungewohnte Klänge: Statt Symphonien hörte man Popmusik. Der Grund: Der Bayerische Journalisten-Verband (BJV) hatte gemeinsam mit ver.di und unisono von 4 Uhr nachts bis 10:15 Uhr morgens zum Streik am Funkhaus München aufgerufen. Etwa 250 Kolleginnen und Kollegen folgten dem Aufruf und setzten ein starkes Zeichen: An einen normalen Radiobetrieb war nicht zu denken. Neben BR Klassik schaltete auch der Nachrichtensender BR24 sein Programm auf Bayern 1 um, zahlreiche andere Programme konnten nur mit Notfall-Programmen aus der Konserve bespielt werden.

In Redebeiträgen erinnerten die Gewerkschaften die BR-Verantwortlichen daran, wer das Qualitätsprogramm der Rundfunkanstalt zu dem macht, was es ist: Die zahlreichen Kolleginnen und Kollegen, die insbesondere während der aktuellen Großnachrichtenlagen alles geben, um die bayerischen Bürgerinnen und Bürger jeden Tag aufs Neue umfassend zu informieren. Dies in Erinnerung zu rufen, war bitter nötig. Denn der Bayerische Rundfunk hatte sich in den bisherigen Verhandlungsrunden keinen Schritt auf die Kernforderungen der Gewerkschaften zubewegt: Eine der hohen Inflation angemessene Erhöhung der Gehälter und Honorare um 10,5 Prozent, analog zum aktuellen Tarifabschluss im öffentlichen Dienst.

Dass niemand vergessen hat, dass der BR diesen öffentlichen Dienst noch in der letzten Tarifrunde 2022 – mit einem deutlich niedrigeren Abschluss – zum Maß der Dinge in Sachen Lohn- und Honorarsteigerungen erklärte, war Thema mehrerer Redebeiträge. Ebenso erinnerten die Redner:innen daran, dass die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF), mit deren Berechnungen der BR sein maues Angebot von 2,25 Prozent rechtfertigt, keine Tarifpartei ist. Gestärkt durch das deutliche Signal, dass die Kolleginnen und Kollegen streikbereit sind und erwarten, dass sich der BR nun endlich in Richtung eines akzeptablen Angebots bewegt, gehen BJV, ver.di und unisono in die nächste Verhandlungsrunde am morgigen Freitag.

Videos von den Redebeiträgen (Youtube)


 
Die Verhandlungsforderungen des BJV:
  • Erhöhung der Gehälter, effektiv gezahlten Honorare, Lizenzen, Gagen sowie Vertragspauschalen in einem Gesamtvolumen von 10,5 % (mindestens 250 Euro für Volontär*innen) bei einer Laufzeit von 12 Monaten.
  • Beendigungsschutz für feste Freie für die Dauer des Umbauprozesses des BR, mindestens aber bis Ende 2028.
  • Weitergehende Unterstützung der Altersvorsorge fester Freier mittels eines dauerhaften Zuschusses.
  • Strukturelle Verbesserungen hinsichtlich Ausfallzeiten fester Freier aus bestimmten Gründen wie Elternzeit, Pflegezeit, (Langzeit-)Erkrankungen.
  • Einführung von METIS (Meldesystem für Texte auf Internetseiten) Zählpixeln zur Erfassung von Onlinetexten (VG Wort).

Wir für euch – das BJV-Verhandlungsteam:

Dennis Amour, BJV-Geschäftsführer
Barbara Kammerer, Redakteurin Bayerischer Rundfunk
Ulrich Lewandowski, Syndikusrechtsanwalt BJV
Andrea Roth, stellvertretende BJV-Vorsitzende, feste Freie beim Bayerischen Rundfunk

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