Presse- und Öffarbeit
WhatsApp verbindet ehemalige Christkinder
Das aktuelle Nürnberger Christkind Nelli Lunkenheimer mit ihren Vorgängerinnen Doris Reinelt (1987/1988, links) und Barbara Otto (2015/2016, rechts).
BJV-Kolleginnen und Kollegen erhalten spannende Einblicke hinter die Kulissen des Nürnberger Christkindlesmarktes
Plötzlich strahlt der Raum im goldenen Glanz. Das echte Nürnberger Christkind steht im Raum und spricht den berühmten Prolog: „… und wer da kommt, der soll willkommen sein.“ Den Mitgliedern der Fachgruppe Presse- und Öffentlichkeitsarbeit und des Bezirksverband Franken-Nordbayern des BJV wird in diesem Moment klar, welche Emotionen hinter all den zuvor gehörten Zahlen, Fakten und Daten zur Bedeutung des Christkindlesmarktes für die Stadt Nürnberg stehen.
Das neue Christkind für die Amtszeit 2023/24 Nelli Lunkenheimer ist überraschend persönlich zu Gast. Sie versprüht sofort eine besondere Atmosphäre, und plaudert aus dem Nähkästchen. Am häufigsten werde sie von Kindern gefragt, ob sie fliegen könne, dann antworte die 17-jährige: „Ja, aber nur nachts und ganz schnell, dann kann man manchmal noch den Glitzer am Himmel sehen.“ Sie erzählt von einem Besuch in einem Seniorenheim: „Da habe ich Tränen in den Augen eines älteren Menschen gesehen, da sind mir auch die Tränen gekommen. In dem Moment wurde mir klar, wie nah das Christkind den Menschen geht.“ Das bestätigen auch die ebenfalls anwesenden ehemaligen Christkinder Barbara Otto (2015/2016) und Doris Reinelt (1987/1988), die ebenfalls von vielen emotionalen Begegnungen berichteten.
„Das Christkind ist eine Marke, aber wir vermarkten es nicht“
Tipps bekommt das aktuelle Christkind bei Bedarf von Ex-Christkindern in einer eigens für Christkinder eingerichteten WhatsApp-Gruppe. Der Messenger-Dienst dient zum inoffiziellen Austausch. Doch das war es schon mit den Social-Media-Aktivitäten: Das Christkind twittert nicht selbst. Facebook, Instagram und Co. werden von den Profis der Stadt Nürnberg bedient, betont Andreas Franke, Leiter des Amts für Kommunikation und Stadtmarketing. „Das Christkind ist eine Marke, aber wir vermarkten es nicht“, sagt Franke da ganz bestimmt. Anfragen nach Auftritten bei Autohäusern oder Zirkussen erteile er stets eine Absage. Das Christkind besuche Altenheime, die Wärmestube oder die Straßenambulanz sowie weitere soziale Einrichtungen.
Kommunikation findet auf den Online-Kanälen der Stadt Nürnberg statt. „Da werden manche Reels mit dem Christkind automatisch zum Blockbuster, da haben wir eine ganz andere Reichweite als sonst“, so Franke: „Die Figur des Christkindes haben wir eben nur einmal.“ Medienanfragen kommen laut Franke aus der ganzen Welt. Darunter waren die New York Times, Le Monde, unzählige Radio- und TV-Sender. Die mediale Begleitung des Christkindes gehöre genauso zum Aufgabengebiet des Amtes, wie diverse Fotoshootings, die Durchführung der Wahl und das Verfassen von zahlreichen Pressemitteilungen. „Wir sind rund um die Uhr für sie da“, betont Andreas Franke.
Briefe von Kindern beantwortet jedes Christkind weitgehend selbst. Auch Autogrammkarten unterschreibt und versendet es zwischen den zahlreichen Terminen und Auftritten. Im Hinblick auf das ADAC-Ranking der „schönsten Weihnachtsmärkte“ Deutschland sagt Franke, sei das „die beste Werbung der Welt für uns“ gewesen – denn in dem Ranking habe Nürnberg gefehlt und „alle haben dann darauf hingewiesen“. Dass die Marke „Nürnberger Christkindlesmarkt“ auf der ganzen Welt bekannt sei, darauf wies Marco von Dobschütz-Dietl, Leiter der Nürnberger Märkte, hin. Die Geschäftsführerin der Congress- und Tourismus-Zentrale Yvonne Coulin stellte den neuen Instagram-Kanal @christkindlesmarkt.nuernberg vor: Hier würden viele Geschichten „hinter den Kulissen“ gespielt. Zudem gebe es eine neue Web-App, mit er man das „Quartier Christkindlesmarkt“ erkunden könne.
Sebastian Müller