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Ege Erkocak (ganz links im Bild) kündigte Reformen an; Dr. Colin Dürkop, Leiter des türkischen KAS-Büro (Bildmitte) und Recep Yüksel, Stellvertretender Gouverneur in Antayla
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Rainer Reichert

Sichtweisen zur Pressefreiheit in Europa

26. Deutsch-Türkisches Journalistenseminar findet mit BJV-Beteiligung in Antayla statt

Antalya, 10.05.2012
Antalya - Wohin entwickelt sich die Presse- und Meinungsfreiheit in Europa und insbesondere der Türkei - darüber diskutieren noch bis Samstag Journalisten und Medienexperten beim deutsch-türkischen Journalistenseminar der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) in Antalya.


Wenn ein freies Pressewesen als wesentlicher Beitrag zum demokratischen Willensbildungsprozess funktionieren soll, haben wir erheblichen Nachholbedarf in einigen Ländern, sagte BJV-Vertreter Rainer Reichert. Der Vorsitzende des DJV-Fachausschuss Europa wies in seinem Redebeitrag auf ein zu geringes Engagement der europäischen Politik hin.

Es reiche nicht aus die Situation in Ungarn zu thematisieren. Auch die vielfältigen Probleme auf dem Balkan und die große Zahl inhaftierter türkischer Journalisten müssten mehr in den Fokus gerückt werden.

Der türkische Staat hat die Bedeutung Pressefreiheit nicht begriffen, sagte Semih Idiz, Kolumnist der Zeitung Millyet. Unter den türkischen Journalisten gebe es zu den in Haft befindlichen Kollegen freilich unterschiedliche Meinung, berichte Idiz. Der Journalist beobachte allerdings auch positive Entwicklungen: Im Zeitalter der sozialen Medien könne auch in der Türkei nichts mehr geheim gehalten werden.

Hoffnung auf Reformen
Der Vorsitzende des Türkischen Journalistenverbandes (TGC) Orhan Erinc bezifferte die aktuelle Zahl der inhaftierten Kollegen auf 92. Trotz der prekären Situation sei man derzeit nicht völlig pessimistisch.

Hoffnung setze man auf einen für Juni angekündigten Reformvorschlag des türkischen Justizministeriums. Darin werde es auch Neuregelungen in Bezug auf die Freiheit der Meinungsäußerung geben, sagte Ege Erkocak Vom türkischen Europaministerium. Außerdem soll die Justiz die langen Untersuchungshaftzeiten abbauen. Im weiteren Verlauf der Tagung soll auch über die Rolle sozialer Medien beim arabischen Frühling diskutiert werden.

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