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Der stellvertretende BJV-Vorsitzende Michael Busch (zweiter von links) gratuliert dem neuen Vorsitzenden Bernhard Münkel (ganz links) und seinen Stellvertretern Dorin Popa und Martin Semmler (rechts)
Foto: 
Ralph Bauer

Freie Journalisten

Fruchtbarer FREItag 2012 in Freising

Über 80 Journalisten nutzten Workshop-Angebote des BJV – Freie wählten neuen Vorstand

Freising, 06.10.2012

Berufsnahe Workshops und Kontakte knüpfen: Diese Chance bot der Bayerische Journalisten-Verband seinen Mitgliedern wieder beim FREItag. 83 Frauen und Männer nutzten im Kardinal-Döpfner-Haus neben dem Freisinger Dom das vielseitige Angebot.

Viel Nutzwert für Freie
Besonders beliebt und demzufolge auch fast überfüllt waren die Workshops „Geld verdienen mit PR und Corporate Publishing – Worauf muss ich achten“ des PR-Managers Patrik von Glasow und „Die Sprachmeister – Wie sie besser schreiben können“ von Fred Hafner, Chefredakteur der Mitarbeiterzeitschrift DB Welt. Von Glasow unterstrich, dass es darauf ankomme, offen zu legen, für wen ein Artikel erstellt wird. Dann könne man durchaus auch PR-Themen journalistisch gestalten und Redaktionen anbieten. Hafner empfahl, auf die Sprache zu achten, und sich so von den vielen nicht-professionellen Schreibern qualitativ abzusetzen.

In den weiteren jeweils einstündigen Workshops verriet Cordula Nussbaum die „Karrieregeheimnisse kreativer Chaoten“, Wolfgang M. Seemann referierte über „Branding für freie Journalisten“. Der Freienbeauftragte des Deutschen Journalisten-Verbands Michael Hirschler verriet unter anderem Steuertipps für Freie.

Unter dem Motto „Vernetzt, nicht genervt!“ stellte Angelika Knop die Chancen und Risiken sozialer Netzwerke vor. Schließlich zeigte Barbara Weidmann, wie Journalisten klassische Themen multimedial umsetzen können und Heidi Wahl wie Freie professionell mit Druck, Stress und Belastungen umgehen können.

Erfolgsmodell FREItag
Als ehemaliger freier Journalist lobte der stellvertretende BJV-Vorsitzende Michael Busch den FREItag. „Er hat sich als Erfolgsmodell etabliert“, sagte er. Das Konzept bestehe darin, allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern vom Berufseinsteiger bis zum Profi interessante Workshops anzubieten. Und das entsprechend preiswert, denn ohne Subventionierung des BJV würden derartige Workshops den Mitgliedern ein Vielfaches kosten. Der BJV und speziell die Fachgruppe Freie, welche die Veranstaltung federführend organisierte, könnten stolz sein auf die Institution.

Neuwahl bei der Fachgruppe Freie
Die Fachgruppe Freie wählte in Freising auch eine neue Führungsspitze. Dies war nach dem Rücktritt der Vorsitzenden Kornelia Doren notwendig geworden. Dabei wurde der bisherige Stellvertreter Bernhard Münkel (München) zum neuen Fachgruppenvorsitzenden gekürt. Er war bereits seit 2005 als Vorsitzender und Stellvertreter für die Fachgruppe Freie im BJV aktiv. Gleichberechtigte Stellvertreter sind künftig: Sylvia Schaab (Augsburg), Michaela Schneider (Würzburg), Dorin Popa (München) und Martin Semmler vom Bezirksverband Niederbayern-Oberpfalz.

An ungewöhnlicher Stelle schloss ein Netzwerkabend den FREItag 2012 ab. Im alten Gefängnis der Stadt Freising, das bis 1957 in Betrieb war, diskutierten die Journalistinnen und Journalisten bis in den späten Abend und zahlreiche Visitenkarten wechselten den Besitzer.

Der FREItag 2013 findet voraussichtlich in Nordbayern statt, Ort und Termin stehen noch nicht fest.

Ralph Bauer


Analyse und der richtige Aufhänger – Tipps aus den Workshops

  • Eine Eigenanalyse empfahl Cordula Nussbaum allen freien Journalisten, Man sollte sich klar sein, ob man mehr „Igor Ideenreich“ oder „Ottmar Ordentlich“ darstelle. Unter diesen Gesichtspunkten müsse man seine Kunden akquirieren. Auch die Kombination von Fähigkeiten führe manchmal zum Erfolg. So arbeiteten Kollegen, die technikaffin seien und knappe Sprache bevorzugten, erfolgreich als App-Journalisten.

  • Die Selbstanalyse steht auch bei Wolfgang M. Seemann am Anfang des Brandings, der Entwicklung des freien Journalisten als „Marke“. Wichtig sei, sich glaubhaft bei potenziellen Kunden darzustellen, als Journalist, der bestimmte Themen beherrscht und nicht von allem irgendwie berichtet. Dies müsse durch entsprechende Gestaltung der Homepage, von Visitenkarten etc. entsprechend ergänzt werden.

  • Immer mehr Freie leben von PR-Aufträgen. Ihr Vorzug liege in ihrer Erfahrung im Umgang mit den Redaktionen, stellte Patrik von Glasow fest. Allerdings sei auch Fantasie gefragt, wenn man im Auftrag von Firmen Geschichten in Medien unterbringen wolle. Recherche über die potenziellen Abnehmer und ihre Gewohnheiten seien unerlässlich. Die einen wollten Unterlagen, die anderen nähmen auch fertige Artikel, alle verlangten einen „Aufhänger“. Wichtig sei stets Offenheit.

Zusammengestellt von Michael Anger

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