"Lokales Fernsehen ist noch stark defizitär", bemängelte Harald Stocker, links von ihm Medienministerin Ilse Aigner
Foto: Maria Goblirsch

Fachgruppe Rundfunk

Geschäftsbericht 2016/2017 der Fachgruppe Rundfunk

München, 16.03.2017

In der Fachgruppe Rundfunk sind derzeit etwa 1050 Hörfunk und Fernsehjournalist-Innen organisiert. Unsere Kolleginnen und Kollegen arbeiten in Festanstellung bei öffentlich-rechtlichen und privaten Sendern, und größeren Produktionsfirmen, sowie als „Feste Freie“ beim BR und ZDF, oder als nicht feste Freie für Sender und Produktionsgesellschaften.  

Die Aktivitäten der Fachgruppe Rundfunk im Jahr 2016/2017 waren durch die Sparmaßnahmen beim Bayerischen Rundfunk genauso geprägt, wie durch die Novellierungsverfahren für das Bayerische Medien- und Rundfunkgesetz.

Medienpolitische Aktivitäten
Um auf die Gesetzesänderungen in unserem Sinne einzuwirken, waren am 27. April die Vorstandsmitglieder Sabine Prokscha und Harald Stocker zusammen mit Jutta Müller im Landtag um mit den CSU-Abgeordneten Erwin Huber und Markus Blume Details der geplanten Änderung des Bayerischen Mediengesetzes (BayMG) zu diskutieren. Dem Treffen ging eine gut besuchte Veranstaltung mit Medienministerin Ilse Aigner voraus (Bericht: „Erst das Geld, dann der Journalismus“).

Dabei haben wir deutlich gemacht, dass die von der CSU vorgeschlagenen Änderungen die Vielfalt im bayerischen privaten Lokal- und Regionalrundfunk bedrohen und gefordert diesen Aspekt zu berücksichtigen. Dazu besuchte auch im Juli Harald Stocker zusammen mit Michael Busch die „Mediennacht“ der CSU. Im September hat dann die Fachgruppe mit Jutta Müller die Stellungnahme des BJV zu den Gesetzesänderungen erarbeitet.

Bezüglich der Sparmaßnahmen im BR trafen sich im September Verena Nierle, Harald Stocker, Jutta Müller, die BJV-Juristinnen Bettina Kühnast und Inga Hobrecker mit dem BR-Informationsdirektor Thomas Hinrichs und der Redaktionsleiterin Rundschau Anja Miller. Unter dem Motto: Echte „Echte Rechte für feste Freie beim BR?“ fand im November dann eine Talkrunde im BR statt. Es ging um die erstmalige Schaffung einer gesetzlich verankerten Personalvertretung für die festen Freien, sowie um die Sparmaßnahmen.

Auf dem Podium diskutierten: Thomas Kreuzer, Fraktionsvorsitzender der CSU im Bayerischen Landtag, Prof. Dr. Michael Piazolo, Freie Wähler, Vorsitzender des Ausschusses Wissenschaft und Kunst im Landtag. Prof. Dr. Albrecht Hesse, Stellvertretender Intendant und juristischer Direktor des BR, Jutta Müller und Andrea Roth, sowie Friedrich Schloffer, Vorstandsmitglied der Freienvertretung im BR e.V. Moderation: Harald Stocker.

Die Veranstaltung im großen Sitzungssaal des BR war mit 120 Teilnehmern sehr gut besucht und fand in Zusammenarbeit mit der Fachgruppe Freie Journalisten im Rahmen des Jahres der Freien statt. Am 11. Januar hat sich dann die Fachgruppe, vertreten durch Harald Stocker und Andrea Roth, zusammen mit Jutta Müller mit der Freienvertretung und Vertretern von Verdi im BR getroffen. Thema Beendigungen Fester Freier Mitarbeiter im BR. Es wurde ein gemeinsamer Brief an Intendant Wilhelm formuliert und das weiter vorgehen abgestimmt. Am 21. März wird es eine gemeinsame Veranstaltung im BR geben

Weiteres Engagement für freie Journalisten
Die Fachgruppe war im letzten Jahr immer noch mit dem Fall einer BR-Kollegin beschäftigt, die von christlich-fundamentalistischen Gruppen wegen ihrer Berichterstattung im BR mit einer Diffamierungskampagne regelrecht gemobbt, und durch Programmbeschwerdeverfahren unter Druck gesetzt wird. Um die Interessen unseres Mitgliedes zu vertreten haben sich Harald Stocker, Michael Busch und Jutta Müller mit dem Vorsitzenden des BR-Rundfunkrates Lorenz Wolf und seinen engsten Mitarbeitern in der BJV-Geschäftsstelle zum Gespräch getroffen.

Damit die Fachgruppe für die Freien Kollegen sichtbarer wird, organisierte unsere Kollegin Andrea Roth für den 13. Juni einen Redaktionsbesuch bei Bilderfest GmbH. Die mit dem Bezirksverband München – Oberbayern gemeinsam organisierte Veranstaltung war sehr gut besucht (siehe auch Bericht: „Eigenes Genre in die Zukunft führen“).

Im Juli besuchten Vertreter der Fachgruppe die Lokalrundfunktage in Nürnberg. Außerdem traf sich der Fachausschuss Rundfunk des DJV bei ProSiebenSat1 in Unterföhring. Dabei konnten die Rundfunkvertreter aller Landesverbände auch mit Vertretern der Sendergruppe über die Neuausrichtung der Senderreihe Galileo, sowie zukünftige Programminhalte und Rundfunktechnologien diskutieren.

Medienethische Diskussion
Der Amoklauf in München hat die Fachgruppe aufgrund der geäußerten Kritik an der Berichterstattung intensiv gefordert. Dazu hat die Fachgruppe anlässlich der Medientage zusammen mit der Geschäftsstelle, dem Bezirksverband München – Oberbayern und der Fachgruppe Online eine Talkrunde im Literaturhaus organisiert. Motto: „Journalismus im Krisenmodus“. Außerdem organisierte die Fachgruppe auf dem DJV Verbandstag im November einen Talk zum selben Thema mit Sabine Prokscha, Sascha Borowski und Harald Stocker.

Harald Stocker, Vorsitzender Fachgruppe Rundfunk

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