BJV-Pressemitteilung

Main-Post und Mediengruppe Oberfranken wollen kooperieren

BJV: Begründung mit publizistischer Vielfalt ist absurd

München, 02.07.2013

Bisher waren die Mediengruppe Oberfranken und das Medienhaus Main-Post Konkurrenten im Wettbewerb um Leser und Auflage. Nun haben die beiden Häuser mitgeteilt, dass sie ab Mitte 2013 „zur Sicherung der publizistischen Eigenständigkeit“ redaktionell zusammenarbeiten wollen. Eine neu zu bildende Redaktionsgemeinschaft aus Kitzinger Zeitung und Saale-Zeitung (beide Medienhaus Oberfranken) und der Main-Post soll wechselseitig für beide Häuser die Standard- und Terminberichterstattung übernehmen.

Die Kooperation wird sich vor allem im unterfränkischen Kitzingen auswirken. Dort sollen künftig von derzeit 13 Redakteuren nur noch drei Mitarbeiter tätig sein, die übrigen sollen andere Stellenangebote innerhalb der Mediengruppe erhalten. Die Kitzinger Zeitung wird zudem das Format wechseln und in Würzburg gedruckt. Die Main-Post will ebenfalls auf betriebsbedingte Kürzungen in den Redaktionen verzichten und den Personalabbau über sozialverträgliche Altersteilzeit-Angebote abwickeln. Pikanterweise erfuhren die betroffenen Mitarbeiter erst zeitgleich mit der Veröffentlichung der Pressemeldung von den Plänen im eigenen Haus.

Auslöser für die Kooperation sei die immer schwieriger werdende Situation auf dem Werbemarkt in den beiden Regionen, heißt es aus den Medienhäusern. Es fehlten die Werbeerlöse zur Finanzierung des lokalen Journalismus. Die Kooperation sei die einzige Möglichkeit, die publizistische Vielfalt zu erhalten.

Für BJV-Geschäftsführerin Jutta Müller ist diese Begründung abwegig. „Es ist geradezu absurd, wenn man die publizistische Vielfalt erhalten will, indem man sie abbaut und künftig mit dem bisherigen Konkurrenzblatt gemeinsam berichtet“. Führende Automobilkonzerne bauten ja auch kein gemeinsames Modell, um damit die Vielfalt auf dem Automarkt zu erhöhen. „Diese Kooperation geht in die falsche Richtung. Damit riskieren die Medienhäuser Main-Post und Oberfranken erst recht, dass ihnen Leser verloren gehen, weil diese die unterschiedliche Berichterstattung vermissen“.

Faktisch führten die Kooperation und der Stellenabbau in der Redaktion der Kitzinger Zeitung zu einer weiteren Monopolisierung des Zeitungsmarktes in Unterfranken, kritisiert der BJV. Es sei zu befürchten, dass die Kooperation der beiden Medienhäuser erst der Anfang weiterer „Bereinigungen“ der jeweiligen Vertriebsgebiete sei.

Weitere Informationen:
Maria Goblirsch, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Telefon: 0171 6876973, E-Mail: presse@bjv.de

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