Vorstand [1] | Presseclub München
Repressalien für Journalisten in Ankara, Budapest und Warschau – Steht die Pressefreiheit vor dem Aus? [2]
Internationaler PresseClub München
Marienplatz 22, 4. Etage (Eingang Rindermarkt)
80331 München
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
Journalisten sind keine Terroristen oder Kriminelle. Nicht in der Türkei, nicht in Montenegro, nicht in Polen oder Ungarn. Dennoch werden sie entlassen, verfolgt, inhaftiert oder sogar getötet.
Die Morde an den Journalisten Ján Kuciak in der Slowakei und Daphne Caruana Galizia auf Malta sowie die Bombenexplosion [3] vor dem Haus des Enthüllungsjournalisten Sead Sadiković in Montenegro machen deutlich, dass Reporter auch innerhalb Europas großen Gefahren ausgesetzt sind – nur weil sie ihren Beruf ausüben.
In der Türkei sitzen derzeit noch mindestens 150 Kolleginnen und Kollegen in Haft, weil sie angeblich einer terroristischen Vereinigung angehören. Staatspräsident Erdogan herrscht inzwischen über fast 80 Prozent der Medien. Die national-konservative Regierung in Polen hat nach ihrem Amtsantritt Ende 2015 den öffentlichen Rundfunk unter ihre Kontrolle gebracht und rund 230 Journalisten entlassen, zur Kündigung gezwungen oder auf weniger einflussreiche Posten versetzt.
Schon seit einigen Jahren beschneiden Mediengesetze in Ungarn die Pressefreiheit. In den letzten Monaten wurden dort immer mehr regierungsunabhängige Tageszeitungen zerschlagen. Zuletzt musste die Orban-kritische Zeitung Magyar Nemzet [4] aus „wirtschaftlichen Gründen“ den Betrieb einstellen.
Existiert in diesen Ländern überhaupt noch Pressefreiheit?
Der Bayerische Journalisten-Verband (BJV) und der Internationale PresseClub München veranstalten zum Internationalen Tag der Pressefreiheit eine gemeinsame Podiumsdiskussion zur Situation der Medien in Polen, Ungarn, Süd-Osteuropa und der Türkei unter dem Titel
„Repressalien für Journalisten in Ankara, Budapest und Warschau – Steht die Pressefreiheit vor dem Aus?“
am Donnerstag, 3. Mai 2018, um 19 Uhr
Internationaler PresseClub München
Marienplatz 22, 4. Etage (Eingang Rindermarkt)
80331 München
Im Rahmen dieser Veranstaltung verleihen wir die Preise unseres vierten Wettbewerbs zum Tag der Pressefreiheit [5].
Auf dem Podium diskutieren:
- Henryk Jarczyk [6], BR, außenpolitischer Redakteur in der Redaktion Politik und Hintergrund
- Dr. Michael Rediske [7], geschäftsführender Vorstand Reporter ohne Grenzen [8]
- Baha Güngör (@bahagungor [9]), freier Journalist, Autor des Werkes „Atatürks wütende Enkel. Die Türkei zwischen Demokratie und Demagogie“ [10]
- Stephan Ozsváth (@ardozsvath [11]), früherer Wiener ARD-Korrespondent, Autor des Werkes „Puszta-Populismus. Viktor Orbán – ein europäischer Störfall?“ [12]
Es moderiert Thomas Morawski, Fernsehjournalist und früherer Leiter des ARD-Studios Wien / Südosteuropa.
Anmeldungen sind ab sofort bei Waltraud Paul: paul@bjv.de [13] möglich.
Wir freuen uns auf Ihr Kommen!
Mit freundlichen Grüßen
Michael Busch
1. Vorsitzender
Weitere Informationen
- Rangliste der Pressefreiheit der Reporter ohne Grenzen 2018 [14], veröffentlicht am 25. April 2018
- Rangliste der Pressefreiheit 2018: Nahaufnahme Deutschland [15] Platz 15 von 180
- Rangliste der Pressefreiheit 2018: Türkei [16], Platz 157 von 180
- Rangliste der Pressefreiheit 2018: Ungarn [17], Platz 73 von 180
- Rangliste der Pressefreiheit 2018: Polen [18], Platz 58 von 180