Ausgabe 2 / 2014
OT - Der Schrecken ist Alltag
Wenn die Tarifpartnerschaft zerstört wird, kann sich die Belegschaft auf fast nichts mehr verlassen
Zwei Buchstaben sind für viele Arbeitnehmer zum Schreckgespenst geworden: OT - ohne Tarifbindung. Ein Betrieb, in dem die schriftlichen Abmachungen zwischen Arbeitgeberorganisationen und Gewerkschaften nicht gelten, bietet kaum noch Perspektiven, die zur Planung des Lebenswegs nötig sind. Die Einkommenslage ist unsicher, vor allem wird keine Steigerung durch mehr Lohn oder mehrmalige Höhergruppierungen garantiert, die unerlässlich sind, wenn nach einigen Berufsjahren durch die Gründung einer Familie und die Ausbildung der Kinder der Lebensunterhalt mehr Geld erfordert. Urlaub, tägliche Arbeitszeit, Zahlung im Krankheitsfall, Extralohn für Sonntagsarbeit, Kündigungsfristen, Weihnachtsgeld - alles ist unsicher oder unmöglich.
Der BJVreport will auf den folgenden Seiten dem Gespenst eine konkrete Gestalt geben. Wir haben Betriebsräte in OT-Firmen gesprochen (Seite 16), haben Verlage befragt, warum sie diesen Weg überhaupt gehen (Seite 14), schildern die spezielle Rechtslage (Seite 13) und die Bemühungen des Bayerischen Journalisten-Verbandes, auch diesen Belegschaften zu so viel Rechten wie möglich zu verhelfen (Seite 15).
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von Michael Anger
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BJV Report 2 / 2014 (pdf, 15MB)