Ausgabe 6 / 2012
Fotografieren kann jeder
Aber Qualität und Bildjournalisten bleiben auf der Strecke
Ja, es gibt sie noch. Die schönen Momente im Leben eines Bildjournalisten. Etwa, wenn er im Senatssaal des Münchner Maximilianeums an historischen Gemälden vorbei nach vorne eilt, um für seine aktuelle Fotografie die Siegerurkunde, den Händedruck der Frau Landtagspräsidenten und des Herrn BJV-Vorsitzenden entgegenzunehmen sowie 1500 Euro Preisgeld. 1500 Euro für ein Bild – als Zeitungsfotograf, nicht nur in der Provinz, muss er schon 100 Bilder abliefern, um diese Summe überwiesen zu bekommen. Nie waren Bilder so begehrt, nie so wenig wert.
Die Zeitungen sind voll davon, die Zahl der Zeitschriften steigt. Goldene Zeiten für Kameraprofis? Nein, alle Amateure dieser Welt knipsen, blitzen, lichten jedes Halbevent per Handy ab – für lau oder gar umsonst. Die Redaktionen ertrinken in dieser Bilderflut und werden von rekordrenditeorientierten Geschaftsführern gezwungen, der Massenware den Vorzug zu geben. ... weiterlesen auf Seite 15 im BJV Report 6 / 2012
Autor: Michael Anger
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