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Themen: Nachwuchs-Fotografen, Coldplay-Boykott, Theodor-Wolff-Preis, Termine |
Nachwuchs-Fotograf des Jahres gesucht |
Zum ersten Mal haben junge Fotografen die Chance, beim Wettbewerb Pressefoto Bayern 2012 eine eigene Auszeichnung zu gewinnen. Als Preisgeld für das beste Foto eines Newcomers sind 1000 Euro ausgelobt. Der BJV richtet sich mit dem neuen Nachwuchspreis an junge Talente, die am Ende ihrer Ausbildung an Hochschulen oder Akademien oder in den ersten Berufsjahren in den Medien stehen. Mit dem Preis will der Verband die Aufmerksamkeit für die kommenden Talente wecken. Als Altersgrenze für die Teilnahme am Nachwuchspreis gilt die Vollendung des 31. Lebensjahres. Einsendeschluss für alle Teilnehmer am Pressefoto Bayern 2012 ist der 8. Oktober 2012. Warum es sich für Fotografen lohnt, an diesem Wettbewerb teilzunehmen, sagt Jury-Mitglied Rainer Reichert in einem Interview auf der BJV-Homepage. |
Wer beim Konzert von Coldplay am Mittwochabend im Münchner Olympiastadion für Medien fotografieren wollte, musste zuvor einen Knebelvertrag unterzeichnen. Fotografiert werden durfte demnach nur während der ersten drei Songs – und das vom Bühnengraben und ohne Blitz. Im Gegenzug ließ sich das Management der Brit-Popper zusichern, die beim Auftritt angefertigten Bilder selbst nutzen und weltweit verbreiten zu dürfen. Der BJV kritisierte diese unzumutbaren Fotoverträge und rief die Medien in einer Pressemitteilung zu einem Boykott der Berichterstattung über das Konzert auf. Der DJV unterstützte diese Forderung in einer weiteren Pressemitteilung: „Das ist ein krasser Verstoß gegen das Urheberrecht“, kritisierte DJV-Bundesvorsitzender Michael Konken, „den sich die Bildjournalisten nicht gefallen lassen dürfen. Fotografen sind nicht die billigen Zuträger von internationalen Pop-Stars.“ Befremdet äußerte sich der BJV-Vorsitzende Dr. Wolfgang Stöckel über den Bayerischen Rundfunk, der – ungeachtet der Probleme für die fotografierenden Journalistenkollegen – das Coldplay-Konzert auf Bayern 3 live übertrug und im Vorfeld mit der Vergabe von Freikarten kräftig dafür geworben hatte. Klickstrecken und Schönwetterlyrik Einigen Münchner Medien, allen voran dem Bayerischen Rundfunk, waren Quoten und Werbeeinnahmen offenbar wichtiger als die Rechte der Bildjournalisten: Sie berichteten bunt bebildert in ihren Ausgaben über das Konzert. Auf der Bayern 3-Website findet sich eine 27-teilige Bilderstrecke: „Coldplay rocken die Wolken weg“. Dass es auch anders geht, hatte der WDR-Jugendsender 1LIVE vor einigen Wochen gezeigt. 1LIVE präsentierte Lady Gaga und Coldplay, zeigte aber keine Bilder auf seiner Homepage. Stattdessen erklärten die Rundfunkkollegen ihrer Zielgruppe ausführlich die Situation: „Inakzeptable Verträge für Konzertfotografen nehmen zu“. Unter anderem schreibt die 1LIVE-Autorin Annika Richter: „Es hat schon Boykotte von Bildjournalisten gegeben. Die bringen aber tatsächlich nur dann etwas, wenn auch wirklich alle mitmachen.“ |
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Theodor-Wolff-Preis: Auszeichnung für Redakteur der Süddeutschen Zeitung Logo des diesjährigen Theodor-Wolff-Preises, Quelle: BDZV.de |
Der Theodor-Wolff-Preis ist der Journalistenpreis der deutschen Zeitungen und gilt als die renommierteste Auszeichnung der Zeitungsbranche. Am Mittwoch wurde der Preis zum 50. Mal verliehen. Bundespräsident Joachim Gauck würdigte in Berlin die Texte der Preisträger als „Spitzenprodukte des deutschen Journalismus“ (siehe auch DAPD-Bericht bei Die Welt). „Die meisten Preisträger in dem halben Jahrhundert seines Bestehens kamen von der Süddeutschen Zeitung“, stellt die Medienjournalistin Ulrike Simon in der Frankfurter Rundschau fest und sagt weiter: „Auch in diesem Jahr erhält einer ihrer prägendsten Autoren die Auszeichnung: Alexander Gorkow, für sein im August vorigen Jahres erschienenes Porträt „Ein anderes Leben“ über Matthias Brandt. Darin offenbart der Schauspieler seine Mühen, als Sohn des legendären Willy Brandt seinen eigenen Weg zu finden.“ Neben Gorkow, der seit 2009 als Chef der Seite Drei bei der SZ fungiert, wurden Harald Martenstein, Die Zeit; Volker Zastrow, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung; Lars Fischer, Wümme-Zeitung und Philip Cassier, Berliner Morgenpost, für ihre Texte in den genannten Blättern ausgezeichnet. Über den Theodor-Wolff-Preis Mit dem Preis gewürdigt wird die Leistung von hauptberuflich journalistisch tätigen Autoren, die in der deutschen Öffentlichkeit das Bewusstsein für Qualität, Bedeutung und Verantwortlichkeit journalistischer Arbeit lebendig erhalten, schreibt der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV), der seit 1973 als Träger des Preises fungiert. „Die Auszeichnung ist dem Andenken an Theodor Wolff gewidmet, der aufgrund seiner jüdischen Herkunft 1933 von den Nationalsozialisten aus NS-Deutschland vertrieben wurde. Er war bis 1933 der liberal-demokratische Chefredakteur des Berliner Tageblatts gewesen“, erwähnt die Wikipedia den Namensgeber des Preises. Mehr über Theodor Wolff und sein Wirken finden Sie auf der Website des BDZV. Der Preis wird seit 1962 jährlich in fünf gleichrangigen Einzelpreisen von je 6000 Euro vom Verlegerverband verliehen. Für den Preis können sich Journalisten entweder selbst bewerben oder von dritter Seite vorgeschlagen werden. Umfangreiche Dokumentation Auf der Website zum Preis finden Sie alle Preisträger von 1998 bis heute mit Kurzbiografie, Bewertung der Jury und den prämierten Texten. Außerdem gibt es eine Auflistung der Preisträger aus den Jahren 1962 bis 1997. Die ausgezeichneten Arbeiten werden auch in einer Dokumentation veröffentlicht, die zur Preisverleihung erscheint. Diese Publikation können Sie online bestellen, für die Zusendung werden keine Kosten berechnet. |
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17. September 2012, 18.00 Uhr: 7. Nordbayerisches Medien-Schafkopfen im Presseclub Nürnberg Bis 19. September 2012: Ausstellung Pressefoto Bayern 2011 im Donau-Einkaufszentrum Regensburg 28. September 2012, 19.30 Uhr: „Facebook am Wendepunkt? – Was die Medien vom Fall Zuckerberg lernen können“ mit Dr. Richard Heigl im Pressclub Nürnberg 5. Oktober 2012, 9.30 Uhr bis 17.00 Uhr: FREItag in Freising – Service, Information und Networking für Freie Journalisten 8. Oktober 2012, 24.00 Uhr: Einsendeschluss für Pressefoto Bayern 2012 24. Oktober 2012, 14.00 Uhr: Podiumsdiskussion mit der Deutschen Journalistenschule bei den Medientagen München: Von eierlegenden Wollmilchsäuen und turboschnellen Fastfood-Journalisten 24. bis 26. Oktober 2012, 09:00 Uhr bis 18:00 Uhr (Freitag nur bis 17.00 Uhr): Im Dialog mit dem BJV: Besuchen Sie unseren Stand auf den Medientagen |