Ausgabe 2 / 2022
Reporter als Zielscheibe
Journalismus und Krieg
Und plötzlich war Krieg mitten in Europa. So zumindest schien es, verfolgte man zunächst die medialen Reaktionen auf Putins russischen Überfall auf die Ukraine am 24. Februar.
„Der Krieg begann nicht an diesem Tag, er begann Jahre früher. Die westliche Gesellschaft – und die Medien als ein Teil von ihr – waren ein bisschen schläfrig“, sagt Galina Petrenko, Direktorin der ukrainischen NGO „Detector Media“. Sie war einer der Kontakte des BJVreport-Teams, um zu erfahren, wie es den tausenden ukrainischen Journalist*innen in der Ukraine geht, die trotz Bomben ihre Arbeit fortsetzen.
In der Titelstrecke „Reporter als Zielscheibe“ geht es in der BJVreport-Ausgabe 02/2022 um „Journalismus und Krieg“. Wichtig war fürs Redaktionsteam auch die Frage, was wir von Deutschland aus für Kolleg*innen in der Ukraine tun können ebenso wie für jene, die in Russland, Belarus oder aus dem Exil versuchen, der Propaganda unabhängige Informationen entgegenzusetzen.
Die Redaktion konnte Renate Schroeder, Direktorin der Europäischen Journalisten-Gewerkschaft, für ein Gespräch gewinnen. Journalist Till Mayer, der seit 2007 regelmäßig aus der Ukraine berichtet, wirft wenige Tage nach Kriegsausbruch einen sehr persönlichen, emotionalen Blick auf „Putins Hunger“. Das BJVreport-Team schaut auf die Arbeit deutscher Reporter*innen in der Ukraine und Moskau und auf Desinformation im Krieg als „erweiterte Kampfzone“. Und es blickt auf die Zeit danach: Wie damit umgehen, wenn man als Journalist*in Traumatisches erlebt?
Der Tarifabschluss Tageszeitungen 2022 sorgte für manche Diskussion. Die einen sagen, in den Verhandlungen hätte mehr gehen müssen, andere sehen ihn als annehmbaren Kompromiss, wie im BJVreport 02/2022 zu lesen ist. Der BJV wollte zudem in einer Online-Umfrage die Meinung seiner Mitglieder hören, um daraus Wege für die Zukunft abzuleiten.
Michaela Schneider, Leitende Redakteurin
BJVreport 2/2022 Online-Ausgaben
Download:
BJVreport 2/2022 (pdf, 5MB)